Grossformat-Eigenbau |
von Franz-Manfred Schüngel
Bei älteren Objektiven ist häufig ein Objektivdeckel verlorengegangen. Ersatz ist meistens schwer zu beschaffen, und die Einzelanfertigung - per Drehbank aus einem elastischen Kunststoff geschnitten - ist zwar besser als das Original, aber ziemlich teuer. Nach der folgenden Anleitung kommt man recht einfach zu Objektivdeckeln, die zwar qualitativ nichts tolles sind, aber ihren Zweck erfüllen und sogar noch ganz manierlich aussehen.
Aus dünner Pappe wird ein schmaler Streifen (knapp ein Zentimeter) geschnitten und um die Objektivfront gewickelt. Mehrere Lagen werden dabei verklebt. Der entstehende Ring sollte stramm sitzen, sich aber ohne Kraftaufwand abziehen lassen.
In der Grösse der Objektivfront wird aus stärkerer Pappe eine
Scheibe ausgeschnitten. Selbstverständlich kann man auch mehrere dünne
Pappscheiben verkleben, oder anderes Material nehmen (Blech).
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Der Pappring wird auf die Objektivfront aufgesetzt, die Pappscheibe
aufgelegt. Um den Pappring wird eine Lage Tesafilm geklebt, und zwar derart,
dass die Hälfte der Filmbreite nach vorne übersteht. Dieses überstehende
Stück wird in kurzen Abständen mit einer Schere eingeschnitten
und mit der Pappscheibe verklebt. Es ist wichtig, dies auf dem Objektiv
zu machen, damit der Ring genau rund bleibt. Der eigentliche Objektivdeckel
ist jetzt schon fertig und kann abgenommen werden.
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Aus schwarzer Selbstklebefolie wird ein Kreis ausgeschnitten, der deutlich grösser ist als der Objektivdeckel. Der Objektivdeckel wird mittig aufgeklebt, der überstehende Teil wird in kurzen Abständen radial eingeschnitten und um die Kante herumgeklebt. Der Kreis aus Folie sollte so gross bemessen sein, dass das Ende der eingeschnittenen Streifen wieder an der Pappscheibe auf der Innenseite des Objektivdeckels klebt. Abschliessend klebt man dann noch einen kleineren Kreis aus schwarzer Selbstklebefolie innen in den Deckel, da die Pappe sonst Staub absondern und die Linse verschmutzen kann.