Spiegelreflexkameras
von Franz-Manfred Schüngel

Spiegelreflexkameras unterscheiden sich von Sucherkameras auf den ersten Blick durch ihre Baugrösse. Sie stehen mitunter im Ruf, kompliziert in der Handhabung zu sein, doch kann man diese im allgemeinen schnell erlernen. Ihre weite Verbreitung ergibt sich daraus, dass sie universelle Kameras sind, die sich durch Systemzubehör den verschiedensten Erfordernissen anpassen lassen. Die Ausstattung der verschiedenen Modelle variiert sehr stark, meistens bietet ein Hersteller eine breite Palette vom Einsteigermodell bis zu sehr teuren, professionell nutzbaren Kameragehäusen an.
Der Querschnitt durch eine moderne Spiegelreflexkamera (Minolta 7000 mit 1,7/50mm-Objektiv) verdeutlicht die Funktionsweise: Das durch das Objektiv einfallende Licht wird durch den Spiegel im Winkel von 45° abgelenkt (1) und auf die Mattscheibe (2) projiziert. Während bei alten Spiegelreflexkameras das Bild auf dieser Mattscheibe direkt von oben betrachtet wurde, erfolgt die Betrachtung bei heutigen Kameras über ein Dachkantprisma (3), welches einen geraden Suchereinblick erlaubt und das durch den Spiegel seitenverkehrte Bild wieder umdreht. Durch die Linsen im Okular (Suchereinblick) wird das Bild auf der Mattscheibe vergrössert, sodass sich Bildaufbau und Schärfe gut beurteilen lassen. Wenn der Spiegel hochklappt und der Verschluss öffnet, wird das Bild auf geradem Wege auf den Film projiziert. Ein Vorteil dieses Prinzips ist, dass beliebiges Zubehör, also verschiedene Objektive, Macrozubehör wie Balgengeräte oder andere optische Instumente wie Teleskope oder Mikroskope angeschlossen werden können und man das Bild stets auf der Mattscheibe beurteilen und scharfstellen kann. Aber es sind auch Nachteile mit dieser Konstruktion verbunden: Spiegelreflexkameras sind grösser und schwerer als Sucherkameras, und der durch den Spiegelkasten verursachte Mindestabstand Film - Objektivrückseite macht bei Weitwinkelobjektiven kompliziertere Objektivkonstruktionen notwendig (Retrofokuskonstruktionen). Weiterhin kann der Spiegel beim Hochklappen Vibrationen erzeugen, die das Bild verwackeln, und das Bild verschwindet im Sucher während des Belichtungsvorgangs.
 

Zur manuellen Scharfstellung finden sich zwei Hilfsmittel bei den meisten Spiegelreflexkameras. Abgesehen von der Möglichkeit, die Schärfe nach Augenmass auf der Mattscheibe scharfzustellen, sind meistens ein Schnittbildindikator und Mikroprismen vorhanden. Häufig ist ein Mikroprismenring um einen Schnittbildindikator wie abgebildet angeordnet. Der Schnittbildindikator zeigt Unschärfen durch seitlichen Versatz senkrechter Strukturen an, er erlaubt sehr genaues Scharfstellen und seine Handhabung ist leicht zu erlernen. Die Mikroprismen zeigen die Unschärfe durch grobes Auflösen der Strukturen, mit einiger Übung erlauben sie eine sehr schnelle Scharfeinstellung. Bei Kameras, die es erlauben, die Sucherscheibe auszuwechseln, hat man die Wahl zwischen verschiedenen Scharfeinstellhilfen oder Hilfsmitteln wie einem zusätzlichen Gitternetz.

Bei der oben abgebildeten Minolta 7000 handelt es sich um eine Autofokuskamera. Der Spiegel ist in der Mitte teilweise durchlässig, das durchfallende Licht wird von einem kleinen Hilfsspiegel nach unten abgelenkt, wo ein Detektor ein der Schärfe korreliertes Signal misst. Über einen Motor wird bei aktiviertem Autofokus das Objektiv scharfgestellt. Da hier das Licht verwendet wird, welches durch das Objektiv einfällt, bezeichnet man das Prinzip als passiven Autofokus, im Gegensatz zum aktiven Autofokus bei Sucherkameras, der das Motiv mit einem Infrarotstrahl abtastet. Der Detektor funktioniert im Prinzip wie ein Schnittbildindikator, sodass die Kamera nur scharfstellen kann, wenn im Zentrum senkrechte Strukturen vorhanden sind.

Die Belichtung wird ebenfalls durch das Objektiv (TTL = through the lens) gemessen, sodass diese Messung nicht nur verschiedenen Lichtverhältnissen, sondern auch Zubehör wie Filtern Rechnung trägt. Die Messung erfolgt bei den meisten Spiegelreflexkameras am Dachkantprisma. Dies kann jedoch dazu führen, dass durch den Sucher einfallendes Fremdlicht das Messergebnis verfälscht. Normalerweise ist das kein Problem, weil man den Sucher beim Fotografieren mit dem Auge abdeckt. Benutzt man jedoch Selbstauslöser, sollte man das Okular verschliessen, insbesondere, wenn die Sonne darauf scheint. Hochwertige Spiegelreflexkameras haben zu diesem Zweck einen eigenen Okularverschluss, ansonsten findet sich häufig am Kameragurt ein passender Deckel.

Leider kocht beim Bajonett - der Verbindung zwischen Kamera (häufig Gehäuse genannt) und Objektiv - jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Mit einer Kamera entscheidet man sich somit für das passende Objektivsystem, und umgekehrt. Um die Entscheidung, welches Kamerasystem optimal zu einem passt, zu treffen, bedarf es jahrelanger Erfahrung. Dennoch treffen erfahrene Fotografen diese Entscheidung fast nie, da sie durch ihre frühere Entscheidung bereits an ein System gebunden sind, ein Wechsel käme somit sehr teuer. Glücklich ist, wer verschiedene Kameras ausprobieren kann oder ein System ererbt, da er sich nicht mehr mit der Wahl auseinandersetzen muss. Die folgende Liste soll die wichtigsten Charakteristika der wichtigsten Systeme widerspiegeln, sie ist somit unvollständig und gibt meine persönliche Meinung wieder.
 
Canon EOS  Bei der Einführung des Autofokus änderte Canon wie andere Hersteller sein Bajonett, sodass alte Objektive an neuen Kameras (und umgekehrt) nicht verwendet werden können. Der Autofokusmotor sitzt bei Canon nicht im Gehäuse, sondern im Objektiv. Dadurch muss man bei jedem Objektivkauf den Motor mitbezahlen, bei billigen Objektiven ein deutlicher Nachteil. Ausserdem produziert Canon billige, leichte Plastikkameras zweifelhafter Qualität in Taiwan, die massenhaft mit ebenfalls billigen Zoomobjektiven an Leute verkauft werden, die von einer Sucherkamera (abgesehen vom Prestigewert) weitaus besser bedient wären. 
Andererseits produziert Canon auch sehr hochwertige (und teure) Gehäuse, und die bei jedem System vorhandenen Objektiv-Highlights findet man bei Canon reichlich. Zu erwähnen sind insbesondere die Shift-Objektive und die Objektive mit Ultraschall-Motoren, bei denen die Konstruktion, jedes Objektiv mit eigenem Motor auszustatten, von grossem Vorteil ist. Zu erwähnen ist ausserdem, dass jedes dieser Objektive vierstellige Summen kostet. Die Qualität dieses Systems und der von Canon aufgebaute professionelle Service hat Nikon viele professionelle Kunden abgejagt. 
Tip: Wer sehr viel Geld und professionelle Ambitionen hat, sollte sich mit dem Canon EOS-System (neben Nikon) näher befassen. Wer wenig Geld hat, aber trotzdem auf das System aufbauen möchte, sollte sich ein billiges Gehäuse (später als Briefbeschwerer zu nutzen) und bezahlbare Festbrennweiten kaufen. Wer die Kamera nur aus Imagegründen erwerben möchte, sollte die billigste kaufen, dazu ein Fremdhersteller-Zoomobjektiv und einen breiten mit "Canon EOS" bedruckten Kameragurt. 
Wert: Hochwertiges Canon-Zubehör ist auch gebraucht recht teuer, wie bei allem Hochwertigen wird es das auch bleiben. So ist mit einem hohen Wiederverkaufswert zu rechnen. Die billigen Kameras werden in so hohen Stückzahlen verkauft, dass sie höchstwahrscheinlich nach Erscheinen der nächsten Kamerageneration in viel höherem Masse angeboten als nachgefragt werden. Der Wiederverkaufswert fällt dementsprechend gering aus, insbesondere bei stark gebrauchten Geräten. Für die Objektive gilt sinngemäss das gleiche.
Canon FD  Der entscheidende Nachteil des Systems liegt darin, dass Canon keine Objektive mit FD-Bajonett mehr herstellt. Das System ist daher nur auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Professionelle Kameras wie die Canon F-1 und ausgefallenes Zubehör wie Objektive mit sehr kurzen oder langen Brennweiten sind extrem teuer, weil sie von Sammlern gesucht werden. Objektive, die für Blenden- und Programmautomatik geeignet sind, erkennt man an einer grün unterlegten Stellung "A" am Blendenring. 
Tip: Wer eine AE-1 oder A-1 ererbt hat, sollte sie auch benutzen. Es handelt sich um gute Kameras, mit denen sich trefflich fotografische Erfahrungen sammeln lassen. Eine Erweiterung des Systems ist jedoch sehr schwierig. Vom Kauf würde ich daher absehen. 
Wert: Für professionelle Kameras und Zubehör werden Sammlerpreise bezahlt, die sehr stark vom optischen und funktionellen Zustand abhängen. Gängige Kameras und Objektive sind schwer verkäuflich.
Contax Contax gehört seit den siebziger Jahren zu dem japanischen Keramikmulti Kyocera. Das Bajonett ist das gleiche wie bei Yashica. Die Kameras von Contax sind sehr gut, die Objektive (Carl Zeiss) hervorragend. Es gibt eine Autofokus-Kamera, die nicht nur das gleiche Bajonett hat, sondern auch die gleichen Objektive vewendet wie die manuell zu fokussierenden. Alte Objektive können nur mit Zeitautomatik oder manueller Einstellung verwendet werden, passen aber an alle Kameras. Die neueren MM-Objektive sind auch für Blendenautomatik und Programmautomatik ausgelegt und daran zu erkennen, dass die kleinste Blendenzahl grün ausgelegt ist. 
Tip: Für traditionell ausgerichtete Fotografen und Schärfefanatiker das System der Wahl. Das Budget darf aber hier nicht zu knapp bemessen sein. 
Wert: Qualität ist teuer und wertstabil. Für gesuchte Modelle wie die RTS II wird auf dem Gebrauchtmarkt etwa der Neupreis verlangt (und bezahlt). Da hier auch das Sammlerinteresse eine Rolle spielt, hängt der Preis auch stark vom Zustand ab.
Leica Leitz Wetzlar setzt häufig neue Massstäbe in der optischen Leistung. Die Objektive sind so ziemlich das Beste, was der Markt hergibt. Leider sind sie so immens teuer, dass man für das gleiche Geld ein qualitativ höherwertiges Mittelformatsystem erwerben kann. 
Tip: Wer die Kamera aus Imagegründen kauft, aber eine Canon EOS nicht in Frage kommt (ältere Akademiker), wer was Schönes für die Flurvitrine sucht oder wem das letzte Quentchen Schärfe sehr viel wert ist: Der freundliche Fotohändler freut sich mit Sicherheit auf den Besuch. 
Wert: Zumeist sehr stabil. Das Sammlerinteresse spielt hier aber eine stärkere Rolle als bei allen anderen Marken, sodass börsenähnliche, unvorhersehbare Kursschwankungen eintreten können. Bei manchen Modellen beeinträchtigen bereits geringste Gebrauchsspuren den Wert so stark, dass niemand mit ihnen fotografiert.
Minolta AF  Minolta steht im Ruf, eine etwas amateurhafte Marke zu sein, obwohl viele namhafte Profis mit dem sehr umfangreichen System fotografieren. Die Kameras sind zumeist hervorragend, die Objektivpalette hat leider ihre Schwächen. Alles ist etwas preiswerter als bei Canon und Nikon zu haben. Professionelle Kameras haben bei Minolta eine 9 im Namen, anspruchsvolle Amateurkameras eine 7. Anspruchslosere heissen irgendwie mit 5, alles darunter (2 oder 3) ist für einen Markt gedacht, den es bei seriöser Beratung nicht gibt. 
Tip: Wer auf Autofokus Wert legt, aber stärker auf sein Budget achten muss, bekommt bei Minolta, vor allem auf dem Gebrauchtmarkt, am ehesten seine Wünsche erfüllt. So kostet beispielsweise das Profigehäuse der 1. Generation, die Minolta 9000, auf dem Gebrauchtmarkt so viel wie ein Satz schnöder Contax-Zwischenringe. Der Autofokus ist nicht der schnellste, die Kamera sonst aber hervorragend. 
Wert: Minolta wird mehr verwendet als gesammelt. Der Gebrauchtpreis, der durch Angebot und Nachfrage entsteht, steigt somit bei älterem exotischem Zubehör und hochwertigen Objektiven. Häufig gekaufte Artikel sind auch in hohem Masse auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und je nach Alter billig.
Minolta MC/MD  Da auch Minolta mit der Einführung des Autofokus das Bajonett geändert hat, passen Autofokus-Objektive nicht an Kameras mit MD-Bajonett und umgekeht. Die MD-Objektive und Kameras werden aber noch produziert und erfreuen sich grosser Beliebtheit bei Leuten, die das Geld lieber für anderes ausgeben als Autofokus. Das MC-Bajonett ist älter, aber zum MD-Bajonett kompatibel. 
Tip: Das System für Leute, die auf Autofokus verzichten, aber ein umfangreiches Zubehörangebot möchten. Die X-700 und die zu unrecht recht seltene X-500 sind bewährte und hochwertige Kameras. 
Wert: Wie Minolta AF.
Nikon  Wie Pentax hat Nikon bei der Einführung des Autofokus das Bajonett nicht geändert, sodass alte Nikon-Objektive an Autofokuskameras verwendet werden können und umgekehrt. Jedoch ist oft nur ein eingeschränkter Funktionsumfang möglich, in Einzelfällen kann es auch zu Beschädigungen kommen. Das Angebot an Zubehör ist sehr gross, die Objektivqualität hervorragend. Die Kameras sind ausgesprochen robust, auch ältere mechanische Modelle funktionieren häufig noch sehr zuverlässig und werden eingesetzt. Wie bei Canon ist der Service sehr professionell, was sich z. B. in schnellen Reparaturzeiten äussert oder der Möglichkeit, exotische Objektive zu mieten. 
Tip: Für Leute mit genug Geld und professionellen Ambitionen die Alternative zum Canon EOS System. Zum Stellungskrieg, welches System das bessere ist, muss ich auf die zahlreichen Schauplätze im Internet verweisen. 
Wert: Auch hier ist das gebrauchsfähige Zubehör sehr wertstabil, ebenso die hochwertigen Kameras und Objektive. 
M42 Es war einmal eine Zeit, da hatte jemand die tolle Idee, Objektive durch ein Schraubgewinde an der Kamera zu befestigen. Wer mit einem solchen System arbeitet, hat bald Schmerzen im Handgelenk, keine Lust mehr zum Objektivwechsel und den Entschluss gefasst, bald eine Kamera mit Bajonett zu erwerben. Das System hat überdies den Nachteil, dass es (fast) keinerlei Übertragung zwischen Kamera und Objektiv erlaubt. Wenigstens war das Gewinde genormt, sodass es nicht ein Dutzend verschiedener gibt. Die Objektive lassen sich noch ohne Qualitätsverlust an Kameras verwenden, für die es mechanische Adapter gibt (Canon FD und EOS, Contax/Yashica, Minolta MD und AF, Pentax K, Praktika), aber nur manuell oder mit Zeitautomatik und Arbeitsblende. Bei anderen Herstellern sind mechanische Adapter nicht möglich, da ihr Auflagemass höher ist als das von M42. Ein angeschlossenes Objektiv liesse sich dann nicht auf unendlich scharfstellen. 
Tip: Nicht kaufen. Ist ein mechanischer Adapter möglich, kann man bei selten benutztem Zubehör aber viel Geld sparen, z. B. mit einem M42-Balgengerät oder einem Fisheye-Objektiv.
Wert: Durchweg sehr oder ziemlich billig, schwer zu verkaufen.
Olympus Das Olympus-System besteht aus sehr guten Kameras, insbesondere der OM-Serie, und sehr brauchbaren Festbrennweiten sowie weiterem Systemzubehör. Die älteren Zoomobjektive sind von etwas zweifelhafter Qualität. Leider befindet sich das System im Ausverkauf und wird meines Wissens nicht mehr hergestellt. Autofokuskameras von Olympus sind unter Exoten erwähnt. 
Tip: Ein vorhandenes Olympus-System lässt sich durch Gebrauchtkäufe durchaus noch ausbauen. Olympus wird eher benutzt als gesammelt, daher ist das Preis-Leistungsverhältnis durchaus vernünftig. Interessant auch für Leute, die aus beruflichen oder anderen Gründen eine Kompatibilität zu den hervorragenden Olympus-Mikroskopen anstreben. 
Wert: Recht konstant.
Pentax K/Ricoh Das Pentax K-Bajonett findet sich nicht nur bei Pentax, sondern auch bei Ricoh und diversen Lizenzfertigungen (z. B. Revueflex). Dadurch ist dieses System sehr verbreitet, auch auf dem Gebrauchtmarkt. Die Qualität (und auch der Preis) der Kameras und Objektive deckt einen weiten Bereich ab. Objektive, die für Blenden- und Programmautomatik geeignet sind (PK-A), erkennt man am grünen A auf dem Blendenring. Die Objektive sind kompatibel zu den Pentax-Autofokuskameras, auch können Autofokusobjektive an älteren Kameras mit K-Bajonett verwendet werden. 
Tip: Wem die Kameras von Pentax subjektiv gefallen, findet hier sicher Komponenten, die seinem Budget entsprechen. 
Wert: Bei Markenartikeln (z. B. SMC Pentax) stabil. Lizenzfertigungen von Porst und Revue sind sehr billig zu haben, obwohl Kameras und Festbrennweiten häufig anständige Qualität haben. Daher oft gute Schnäppchen, aber ohne Imagewert. Ausserdem kauft man die Katze im Sack, aber bei günstigen Katzen kann man das ja durchaus riskieren.
Yashica Da Yashica auch zu Kyocera gehört, ist das Bajonett das gleiche wie bei Contax. Kameras und Objektive der beiden Firmen lassen sich recht beliebig kombinieren. Die Objektive haben zumeist anständige Qualität und sind recht günstig. Bei den Kameras gibt es einige günstige Highlights, die eine echte Alternative zu teuren Contax-Gehäusen sind. Es gibt auch ein Yashica AF-System, welches man aber zu den Exoten rechnen muss. 
Tip: Guter Einstieg mit Option auf Carl-Zeiss-Objektive. Einsteiger-Tip für Qualitätsfanatiker mit wenig Geld: Yashica FX-3 mit Carl Zeiss Contax 1.4/50mm-Objektiv (gebraucht rund 250 €). 
Wert: Stabil, eher günstig. Im Gegensatz zu Contax wenig Interesse von Sammlern.
Exoten  Viele Hersteller haben eigene Systeme auf den Markt gebracht, die nach mehr oder weniger langer Zeit wieder verschwunden sind. Beispiele sind Praktika, Fujica und Mamiya. Auch einige Autofokus-Systeme haben es nie über ein Nischendasein hinausgebracht, dazu gehören die von Olympus, Yashica und Sigma. All diesen Systemen ist zu eigen, dass sie im Objektiv-, Kamera- und Zubehörangebot so beschränkt sind, dass man als engagierter Amateur bald an die Grenzen stösst und das System wechseln muss. 
Tip: Nur kaufen, wenn man sich sicher ist, das Erworbene nicht erweitern zu wollen. Ererbte Kameras sind allemal zum Sammeln fotografischer Erfahrungen gut. 
Wert: Abgesehen von einigen (sammelbaren) Ausnahmen sind diese Systeme wegen der geringen Nachfrage so günstig, dass auch ein Verkauf ererbter Stücke meist nicht lohnt.


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(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel