Licht und Farbe |
Sichtbares Licht ist eine elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen
zwischen etwa 400 und 750 Nanometer. Farbe ist ein wahrnehmungspsychologisches
Phänomen. Wesentlichen Beitrag zur Wahrnehmung einer Farbe hat die
Wellenlänge oder spektrale Zusammensetzung des Lichts (rot, blau),
die Intensität (hellgrün, schwarz), Oberflächeneffekte (silbern,
mattschwarz) und Marketingstrategien (Arcticblau metallic).
![]() |
Diese Grafik zeigt das ungefähre Spektrum des sichtbaren Lichts. Die Empfindlichkeit des Auges ist im grüngelben Bereich am höchsten. Daher werden diese Farben bei gleicher Intensität heller wahrgenommen. Begrenzt wird das sichtbare Spektrum durch den Ultraviolett-Bereich bei niedrigen Wellenlängen und den Infrarot-Bereich bei hohen Wellenlängen.
Das Auge besitzt zur Farbwahrnehmung drei verschiedene Rezeptoren, die
ihre maximale Empfindlichkeit im roten, grünen und blauen Spektralbereich
haben. Im Gehirn wird aus der Intensitätsbalance dieser drei Rezeptoren
die passende Farbwahrnehmung zusammengemixt. Dieses recht einfache Prinzip
des Auges erleichtert die Fotografie sehr, da es ermöglicht, jede
Farbe aus nur drei Farben - den sogenannten Grundfarben - zusammenzumischen.
Hierbei ist jedoch grundsätzlich zu unterscheiden, ob man farbiges
Licht mischt, oder ob Farbstoffe gemischt werden.
![]() |
Die additiven Grundfarben Rot, Grün und Blau ergeben, als Licht gemischt, in der Summe weisses Licht. Nach diesem Prinzip funktioniert dieser Monitor (ich hoffe, niemand hat mehr Monochrommonitore). Wenn man die weisse Fläche auf dieser Seite mit einer starken Lupe betrachtet (z. B. Objektiv von der Kamera abnehmen, umdrehen und durchgucken), stellt man fest, dass sich das Bild aus roten, grünen und blauen Punkten zusammensetzt. Ein Fernseher funktioniert nach dem gleichen Prinzip.
Die subtraktiven Grundfarben Gelb,
Magenta
und Cyan erscheinen, mischt man Farbstoffe,
in der Summe schwarz. Dies kommt daher, weil jeder dieser Farbstoffe eine
der additiven Grundfarben absorbiert (die sogenannte Komplementärfarbe)
und die anderen beiden reflektiert. Farbfotos (auch Dias) sind aus diesen
drei Farben zusammengesetzt. Sie werden auch im Vierfarbdruck eingesetzt,
dort kommt zusätzlich noch schwarz hinzu, um eine bessere Deckung
zu erreichen.
![]() |
Der Farbkreis stellt die Grundfarben so dar, dass jedes Feld die Farben als Nachbarn hat, aus denen die Farbe gemischt werden kann. So kann blauer Farbstoff durch mischen von Cyan und Magenta erhalten werden (subtraktive Farbmischung), rotes Licht gemischt mit grünem Licht ergibt gelbes Licht (additive Farbmischung). Gegenüber stehen die Komplementärfarben. Jeder Farbstoff erhält seine Farbe durch absorbieren der Komplementärfarbe. Mischt man Cyan (absorbiert Rot) nun mit Magenta (absorbiert Grün), bleibt vom weissen Licht (Rot, Grün und Blau) nur die blaue Farbe übrig.
Tritt Licht in ein anderes durchsichtiges Medium (Glas, Wasser, Luft)
über, ändert sich die Lichtgeschwindigkeit. Durch eine Art Trägheitseffekt
wird dabei der Strahl gebrochen, also abgelenkt. Die Stärke dieses
Effekts hängt vom Medium ab, man misst ihn mit dem Brechungsindex.
Er ist definiert als das Verhältnis der Vakuumlichtgeschwingigkeit
zur Lichtgeschwindigkeit in diesem Medium. Er beträgt damit für
Licht immer mehr als 1, da es keine höhere Ausbreitungsgeschwindigkeit
gibt als die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Für Luft kann man ihn noch
mit hinreichender Genauigkeit gleich 1 setzen, für Wasser beträgt
er rund 1.33. Die meisten Glassorten liegen im Bereich zwischen 1.5 und
2.
![]() |
Gleichzeitig tritt eine Aufspaltung des weissen Lichts in die Spektralfarben
auf, da der Effekt für die einzelnen Wellenlängen unterschiedlich
ist. Dies bezeichnet man als Dispersion. Trifft ein Lichtstrahl
auf ein Prisma, wird der Strahl von der brechenden Kante weg gebrochen.
Die Dispersion hängt quantitativ nicht mit dem Brechungsindex zusammen,
es gibt auch hochbrechende Gläser mit geringer Dispersion und niedrigbrechende
mit hoher Dispersion. Diese Gläser mit anormaler Teildispersion spielen
zur Korrektur von chromatischen Abbildungsfehlern
eine wichtige Rolle im Objektivbau.
![]() |
Eine Sammellinse hat kugelförmig gekrümmte (konvexe) Oberflächen. Sie entspricht daher am Rand einem Prisma, wodurch die Strahlen gebrochen werden, in der Mitte gehen die Strahlen gerade hindurch. Ein parallel einfallendes Strahlenbündel wird dadurch nach einer bestimmten Distanz hinter der Linse (der Brennweite f) in einem Punkt vereint. Von einem Punkt ausgehende Strahlen werden ebenfalls (im Idealfall) wieder in einem Punkt vereint, wodurch es zu einer Abbildung des Gegenstands kommt. Diese Abbildung kann auf einer Mattscheibe betrachtet ober mit Film aufgenommen werden. In der Praxis ist aber eine einzelne Linse dazu wenig geeignet, da sie zahlreichen Abbildungsfehlern unterliegt.
![]() |