Reinigen von Kameras
von Franz-Manfred Schüngel

Da eine Kamera ein Werkzeug darstellt, ist nicht zu vermeiden, dass sich gewisse Verschmutzungen einstellen, abhängig davon, ob man zuletzt eine Chipherstellung unter Reinraumbedingungen oder den letzten Ölwechsel dokumentiert hat.

Den Schmutz sollte man von Zeit zu Zeit entfernen, um Schäden zu verhindern. So greifen Fingerabdrücke auf Linsenoberflächen mit der Zeit die Vergütung an, ausserdem kann einem eine glibberige Kamera aus der Hand gleiten. Aber auch beim gutgemeinten Saubermachen kann man Kameras ruinieren, etwa durch Verwenden von artfremdem Material wie Brillenputztüchern und Geschirrspülmaschinen. Daher sollte man Kameras und vor allem Objektive auch nicht öfter reinigen als nötig.

Objektive: Zum Entfernen von Staub und Sand ist ein Pinsel unerlässlich. Es gibt Pinsel mit einem kleinen Blasebalg, der den Pinsel ausbläst, was nützlich, aber nicht notwendig ist. Eine Alternative ist Druckluft aus der Dose, die jedoch eine etwas höhere Beschädigungsgefahr birgt. Den Sand muss man immer zuerst entfernen, da er sonst Kratzer verursacht. Die Linsenoberflächen werden danach mit Linsenreinigungspapier abgewischt. Besser noch sind spezielle Objektivreinigungstücher aus Microfaser. In hartnäckigen Fällen kann man das Tuch mit einer speziellen Linsenreinigungsflüssigkeit anfeuchten. Dabei jedoch stets das Tuch anfeuchten, nie die Flüssigkeit auf die Linse geben! Sie läuft sonst zum Linsenrand und kann ins Objektivinnere sickern, wo sie nichts verloren hat. Pinsel und Papier sollte man auch unterwegs dabeihaben. War die Linse eingestaubt, sieht die Innenseite des Objektivdeckels (oder Objektivrückdeckels) meist nicht besser aus. Man darf nicht vergessen, ihn auch auszuputzen, sonst war die Mühe vergeblich.

Kameras: Das Gehäuse kann man problemlos aussen abputzen. Der Spiegel von Spiegelreflexkameras ist oberflächenverspiegelt und damit sehr empfindlich. Man sollte ihn überhaupt nicht reinigen. Ebenso sollte man die Mattscheibe höchstens abpinseln. Losen Staub kann man mit einem Gummiball wegblasen, Druckluft aus der Dose ist riskant. Schmutz im Sucherbereich ist unproblematischer als auf dem Objektiv, da er keinen Einfluss auf die Bildqualität hat.

Die elektrischen Kontakte bedürfen einer regelmässigen Pflege, insbesondere der Blitzschuh wird sonst irgendwann den Dienst verweigern. Für stark korrodierte Kontakte, die mitunter in Batteriefächern anzutreffen sind, leistet ein Glasfaserstift (aus dem Autozubehör, zum Roststellen entfernen) unschätzbare Hilfe. Er ist mit Vorsicht und nur bei starken Verschmutzungen anzuwenden, ein vergoldeter Kontakt ist hinterher möglicherweise nicht mehr vergoldet. Normale Verschmutzungen lassen sich häufig mit Radiergummis entfernen.


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(c) 1999 by Franz-Manfred Schüngel