Brennweite |
Die Brennweite einer Linse ist die Entfernung, in der parallele Strahlen
(z.B. von der Sonne) hinter der Linse in einem Punkt gebündelt werden.
Bei Fotoobjektiven für Kleinbildfilme hängt die Brennweite mit
dem Bildwinkel zusammen. Die Bedeutung des Bildwinkels kann man sich folgendermassen
verdeutlichen: Betrachtet man die Welt mit einem zugekniffenen Auge durch
einen leeren Diarahmen (oder eine entsprechende Öffnung), so bekommt
man einen Eindruck, der dem eines Fotos ähnlich ist: Ein zweidimensionales
Bild, aus der Umgebung herausgestanzt. Durch Vor- und Zurückbewegen
des Diarahmens kann man einen grösseren oder kleineren Ausschnitt
wählen. Der Abstand Auge - Rahmen entspricht hierbei der Brennweite
des Objektivs, mit der man die entsprechende Aufnahme machen kann. In einem
bestimmten Abstand, der ungefähr der Diagonale des Filmformats beträgt
(bei Kleinbildfilm rund 45 mm) entspricht der Ausschnitt, den man sieht,
in etwa dem natürlichen Sehfeld. Eine Aufnahme mit einem Objektiv
dieser Brennweite entspricht so auch dem natürlichen Eindruck, den
man von der Szene hatte. Man nennt diese Objektive mit Brennweiten zwischen
etwa 45 und 55 mm Normal- oder Standardobjektive. Sie vermitteln
einen Bildausdruck, der natürlich, harmonisch, aber auch langweilig
wirken kann. Vorteilhaft sind der geringe Preis, selbst für lichtstarke
Normalobjektive, und die hohe optische Leistung auch bei billigen Objektiven.
Sie sind als Einsteigerobjektive optimal geeignet.
Standardobjektiv:
mittlere Brennweite mittlerer Bildwinkel |
Bewegt man den Rahmen weiter vom Auge weg, sieht man einen engeren Ausschnitt.
Dies ist der Effekt von Objektiven mit längeren Brennweiten, er ist
mit dem Blick durch ein Fernglas vergleichbar. Sie werden eingesetzt, wenn
man mit einem grossen Aufnahmeabstand eine steile Perspektive erreichen
möchte, oder bei Objekten, an die man nicht nahe herankommt. Bei der
Konstruktion von langbrennweitigen Objektiven ist man bemüht, sie
möglichst kompakt zu halten. Bei einer einfachen Linse ist die Baulänge
des Objektivs mindestens gleich der Brennweite (für eine Einstellung
auf unendlich). Indem man einem sammelnden Vorglied ein streuendes Rückglied
nachschaltet, lässt sich die Konstruktion deutlich verkürzen,
eine solche Konstruktion bezeichnet man als Teleobjektiv. Der Begriff
wird häufig allgemein für längere Brennweiten gebraucht.
Ein Telekonverter ist nichts anderes als ein
zusätzlich eingefügtes Streuglied.
Teleobjektiv:
lange Brennweite kleiner Bildwinkel |
Bewegt man den Rahmen näher an das Auge, so wird der Ausschnitt
grösser als das natürliche Sehfeld. Um das ganze Bild zu erfassen,
muss man im Rahmen herumgucken. Dies macht es für Anfänger etwas
schwieriger, Motive für ein Weitwinkelobjektiv zu sehen, welches
einen solchen Bildwinkel aufnimmt. Weitwinkelaufnahmen betonen den Vordergrund,
wenn ein solcher im Bild ist. Das Problem bei der Konstruktion von Weitwinkelobjektiven
für Spiegelreflexkameras ist, dass
der Abstand vom Film zum filmnächsten Element des Objektivs, die Schnittweite,
gross genug sein muss, um Platz für den Spiegelkasten zu lassen. Die
Schnittweite ist damit sogar meistens grösser als die Brennweite.
Man löst dies, indem man einem streuenden Vorglied ein sammelndes
Rückglied nachschaltet. Diese Konstruktion nennt man Retrofokuskonstruktion.
Weitwinkelobjektiv:
kurze Brennweite grosser Bildwinkel |
Objektive mit veränderlicher Brennweite bezeichnet man als Zoomobjektive.
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Da der Bildwinkel eine Funktion von Negativformat und Brennweite ist,
soll die folgende Aufstellung helfen, die Brennweiten für verschiedene
Kamerasysteme zu vergleichen:
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Eine exakte Berechnung von Bildwinkeln ist mit Rui Salgueiros field-of-view calculator möglich.